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Aufruf zum Tag der Organspende am 5. Juni: Entscheide Dich!

„Organspende – bewusst und informiert entscheiden.“

Wir treffen ständig Entscheidungen, wichtige und unwichtige, einfache und schwierige. Viele verändern unser Leben und manche sogar das Leben anderer Menschen. Eine Entscheidung, die viele Menschen immer wieder aufschieben, ist die zur Organspende. Der virtuelle Tag der Organspende am 5. Juni 2021 macht diese Entscheidung zum zentralen Thema. Denn die eigene, selbstbestimmte Entscheidung ist wichtig – für uns selbst, als Entlastung für die Menschen, die uns nahestehen, und für die Patientinnen und Patienten, die dringend auf ein Organ warten.

Entscheiden bedeutet Selbstbestimmung
In mehr als der Hälfte aller Fälle, in denen die Möglichkeit zu einer Organspende bestand, haben im vergangenen Jahr Angehörige die Entscheidung für oder gegen eine Organentnahme gefällt. Wenn in dieser Situation keine schriftliche oder mündliche Äußerung des Verstorbenen zur Organspende vorliegt, werden die Angehörigen um diese Entscheidung gebeten. In rund 44 Prozent der Fälle war der vermutete Wille des Verstorbenen die Grundlage, etwa 18 Prozent der Entscheidungen basierten auf eigenen Vorstellungen der Angehörigen.
Wer zu Lebzeiten keine eigene Entscheidung zur Organspende trifft, verzichtet somit auf einen Teil seiner Selbstbestimmung und belastet nachfolgend auch die Menschen, die ihm nahestanden. Denn sie müssen sich in solch einer Ausnahmesituation der Trauer dann auch noch damit befassen, ob sie einer Organspende zustimmen oder sie ablehnen.

Challenge #EntscheideDich auf Social-Media-Kanälen gestartet
Der Tag der Organspende will motivieren und helfen, eine persönliche und stabile Entscheidung zu treffen. Auch die begleitende Challenge #EntscheideDich greift das Thema bereits in den sozialen Medien Facebook, YouTube und Instagram auf. Experten und Betroffene berichten am virtuellen Veranstaltungstag von ihren Erfahrungen und teilen ihr Wissen als Grundlage für eine individuelle Meinungsbildung.

Das neue Gesetz fördert die Entscheidung
Das neue Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft tritt im ersten Quartal 2022 in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt müssen die Ausweisstellen von Bund und Ländern den Bürgern Aufklärungsmaterial und Organspendeausweise aushändigen bzw. bei elektronischer Antragsstellung elektronisch übermitteln. Hausärzte werden bei Bedarf ihre Patienten alle zwei Jahre ergebnisoffen über die Organ- und Gewebespende beraten. Außerdem sollen Fahrschulen in die Aufklärungsarbeit mit einbezogen werden. Das Gesetz beinhaltet zudem die Einrichtung eines bundesweiten Online-Registers, in dem die persönliche Entscheidung zur Organspende selbstständig dokumentiert werden kann.

Persönliche Statements:

Warum ist die Entscheidung so wichtig?

Es gibt viele gute Gründe, eine Entscheidung zur Organspende zu treffen – warum die selbstbestimmte Entscheidung für sie persönlich wichtig ist, erklären nachfolgend Angehörige von Organspendern, Organempfänger, Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin und Politik sowie gemeinnützigen Organisationen.

  • „Meine persönliche Entscheidung zur Organspende ist ein Teil der Vorsorge. Sie entlastet im Fall meines Todes meine Angehörigen. Wenn sie meine Entscheidung kennen, können sie in meinem Sinne handeln.“
    Sandra Zumpfe, Bundesverband der Organtransplantierten e.V.
    www.bdo-ev.de
  • „Organspende – bewusst entscheiden, verbindlich regeln.“
    Martin Koczor, Geschäftsführer Bundesverband Niere e.V.
    www.bundesverband-niere.de
  • „Durch ein JA zur Organspende darf sich jeder einzelne der über Tausend Lebertransplantierten, die sich in unserem Bundesverband mit ihren Angehörigen zusammengeschlossen haben, über ein „zweites Leben“ freuen. Keiner hätte seine schwere Erkrankung längerfristig überlebt. Wir sagen „Danke“ an die Organspender und deren Angehörige für die geschenkte Lebenszeit. Für manche sind das schon 10, 20 oder gar 30 Lebensjahre. Transplantation und Organspende kann jede Familie betreffen – ein guter Grund für jeden, seine persönliche Entscheidung zur Organspende zu treffen.“
    Jutta Riemer, Vorsitzende von Lebertransplantierte Deutschland e.V.
    http://lebertransplantation.eu/home
  • „Zu Lebzeiten eine Entscheidung zur Organspende zu treffen und zu dokumentieren, schafft Klarheit – für die betroffene Person selbst, für die Angehörigen und für das medizinische Personal. Die nächsten Angehörigen sollten die Entscheidung kennen, um sicherzustellen, dass diese im Ernstfall berücksichtigt wird.“
    Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
    www.organspende-info.de
  • „Als bundesweite Koordinierungsstelle für die Organspende nehmen wir eine zentrale Rolle im Organspendeprozess ein. Dabei sehen wir uns dem Willen des Verstorbenen verpflichtet. Bestand der Wunsch, nach dem Tod Organe zu spenden, um anderen Menschen zu helfen, ist es unser Anliegen, diesen Willen verantwortungsvoll und mit größter Sorgfalt umzusetzen. Unser Ziel ist es, dass mehr Menschen zu Lebzeiten eine eigene Entscheidung zur Organspende treffen und diese dokumentieren. Dies ist im Falle einer möglichen Organspende eine wichtige Entlastung für die Angehörigen.“
    Dr. med. Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)
    www.dso.de
  • „Aus Sicht der DTG ist die Bedeutung der persönlichen Entscheidung zur Organspende zu Lebzeiten ganz essentiell, um die Angehörigen zu entlasten. Ob das aktuelle System, die Menschen bei Behördengängen, beim Erste-Hilfe-Kurs, oder beim regulären Besuch beim Hausarzt über das Thema zu informieren, eine wirkliche Verbesserung bringen wird, bleibt aus unserer Sicht fraglich. Daher unterstützen wir sehr jedwede Initiative, die Menschen entsprechend aufzuklären und eine persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organspende bereits zu Lebzeiten zu treffen.“
    Prof. Dr. med. Mario Schiffer, Deutsche Transplantationsgesellschaft
    www.d-t-g-online.de
  • „Seit 2003 ist es unser Ziel, Jugendliche und junge Erwachsene über Organspende aufzuklären, sie zu motivieren eine Entscheidung zu treffen und diese Angehörigen und Freund*innen mitzuteilen. Uns ist es besonders wichtig, dass die Entscheidung zu Lebzeiten getroffen wird, damit es nicht Andere tun müssen. Dadurch können wir alle bewusst Verantwortung übernehmen und Solidarität zeigen.“
    Junge Helden e.V.
    www.junge-helden.org
  • „Als Mitglied des Planungsteams zum Tag der Organspende hat die Stiftung Über Leben – Initiative Organspende die Umsetzung des gemeinsamen Webauftritts des Aktionstages übernommen sowie die Online-Aktion „Geschenkte Lebensjahre“ initiiert. Unter dem Motto „Es ist nicht wichtig, wie Sie sich entscheiden, sondern dass Sie sich entscheiden“ möchte sie die Menschen vor allem durch Interaktion in digitalen und sozialen Medien dazu befähigen, zu Lebzeiten ihre persönliche und eigenverantwortliche Entscheidung zu treffen.“
    Dr. Jorit Ness, Geschäftsführer, Stiftung Über Leben – Initiative Organspende
    www.ueber-leben.de
  • „Wenn kein Vermächtnis zur Organspende vorliegt, kommen Angehörigen folgende Gedanken: Warum haben wir uns nicht über Organspende unterhalten? Warum habt Ihr nicht von Eurem Selbstbestimmungsrecht Gebrauch gemacht und einen Organspendeausweis ausgefüllt? Gerade in einem Moment, wo wir nicht wissen, wie es ohne Euch weitergehen soll, müssen wir die Verantwortung für die Entscheidung übernehmen.“
    Gabriele Schweigler, Netzwerk Spenderfamilien für Angehörige und Freunde von Organspendern
    http://lebertransplantation.eu/netzwerk-spenderfamilien

Links zum Tag der Organspende:
www.tagderorganspende.de
www.facebook.com/TagderOrganspende
www.instagram.com/tag_der_organspende
YouTube-Kanal zum Tag der Organspende.

Link zum Gesetz, das im ersten Quartal 2022 in Kraft tritt: Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende

Pressekontakt der Planungsrunde Tag der Organspende

c/o Pressekontakt DSO

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60594 Frankfurt am Main